A c h i m  G r e i n e r   - Biographie


Joachim Greiner (aka Achim Greiner) war ein deutscher Kunstmaler. Er wurde am 6. Juni 1950 in Radebeul an der Sächsischen Weinstraße in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik geboren. Soweit bekannt, übersiedelten seine Eltern Anfang 1951 mit ihm in die Bundesrepublik Deutschland. Es wurde erzählt, daß die Eltern bei der Flucht ihre ganze finanzielle Habe und sämtliche Papiere unter der Matratze seines Kinderwagens versteckt hatten. Das Ziel der Familie war ein Onkel von Achim Greiner in Rudersberg, wo sie ca. 4-5 Jahre (vermutlich bis 1956) wohnten. Nach dem folgenden Umzug nach Schwäbisch Gmünd kam Greiners Schwester Evelin zur Welt.
Achim Greiner absolvierte eine Lehre als Schaufenstergestalter und besuchte danach 1972/1973 die Werkkunstschule in Schwäbisch Gmünd. Von 1974 bis 1980 studierte er an der Hochschule für Bildende Künste Berlin HfBK (ab 1975 Hochschule der Künste HdK, seit 2001 Universität der Künste UdK).
Zu Beginn nahm er an der Fachklasse von Prof. Horst Hirsig teil und wechselte später in die Klasse von Prof. Karl Oppermann (siehe auch: Prof. Karl Oppermann bei Wikipedia), bei dem er 1980 seinen Abschluß als Meisterschüler machte.
Von 1974 bis 1981 lebte Achim Greiner, wie viele andere junge Künstler auch, in Wohngemeinschaften in Berlin-Kreuzberg, dem Stadtbezirk mit der intensivsten Kulturszene außerhalb der bürgerlichen Hochkultur im damaligen West-Berlin. 1981 verlegte er seinen Wohnsitz zu seiner Lebensgefährtin nach Alfdorf bei Schwäbisch Gmünd.
Greiner war Mitglied der „Gruppe 119“, benannt nach dem Raum in der Kunsthochschule, welcher der Gruppe als Atelier diente. Neben Achim Greiner gehörten zu dieser Gruppe die Meisterschüler/innen Norbert Fritsch, Edda Grossmann, Roswitha Laves, Günter Ries und Gertrud Schleising.
Eine Studienreise mit dieser Gruppe führte ihn (vermutlich zu Beginn des Jahres) 1977 durch Italien über die Stationen Mailand, Carrara, Florenz und Siena nach Rio Nell’Elba, wo er mit seinen Malerfreunden mehrere Wochen in der Villa seines Lehrers Prof. Oppermann verbrachte. Hier entwickelte er erste Ideen für seine künftigen Materialbilder und sammelte dafür verschiedenfarbige Lehme, die allerdings aus technischen Gründen später nicht zur Anwendung kamen.
Achim Greiner war ein humorvoller, oft jedoch recht introvertierter Mensch, der lange Vorbereitungen sowie häufig Anstöße von außen brauchte, um genügend Selbstbewußtsein für den nächsten künstlerischen Schritt zu entwickeln. Zu einer Zusammenarbeit mit Herbert Achternbusch, die dieser ihm anbot, ist es leider nicht mehr gekommen.
Am 2. April 1985 verstarb Achim Greiner plötzlich und nach viel zu kurzer Schaffensphase in Alfdorf. Die Umstände seines Todes im Alter von nur 35 Jahren konnten nicht abschließend geklärt werden (vgl. IN MEMORIAM).


(Quellen: Interviews in 2010 und 2011 mit Norbert Fritsch, Sigrid Wahl und Regina Bornemann sowie Zeitungsartikel in der Rems-Zeitung 23.4.1982 und der Gmünder Tagespost 23.4.1982)